Buchungssätze bilden leicht gemacht

Buchungssätze sind die Basis der doppelten Buchhaltung, die in Österreich bei einem Jahresumsatz ab 100.000 Euro verpflichtend ist. Wie du Buchungssätze bildest und wie du dein Finanzwesen mit digitalen Lösungen vereinfachst, erfährst du hier!

Buchungssätze bilden: Allgemeine Facts

  • Die Buchungssätze geben an, welche Beträge du bei einem Geschäftsfall auf welche Konten buchst. Das Bilden von Buchungssätzen bezeichnet man auch als Kontierung.
  • Bei einem Buchungssatz wird Soll (Aktiv) an Haben (Passiv) gebucht. Bei einem Konto buchst du also auf der Sollseite, beim anderen auf der Habenseite. Daneben steht der Betrag. Vor- und Umsatzsteuer werden extra angegeben.
  • Die Buchungen erfolgen anhand von T-Konten, bei denen immer zweiseitig gebucht wird. Deshalb heißt es auch doppelte Buchführung.
  • Für Buchungssätze solltest du von einem Kontenplan ausgehen, auf dem du alle Konten und die dazugehörigen Nummern listest. Es gibt Aktiv-(Aufwands-) und Passiv-(Ertrags-)konten. Zu Aktivkonten zählen Anlagen wie Maschinen, Bankkonten sowie die Kassa. Beispiele für Passivkonten sind das Eigenkapitel, Verbindlichkeiten oder Darlehen. Diese Konten sind auch in der Bilanz deines Unternehmens ersichtlich.
  • Du solltest dir stets überlegen, welche Kontoart du brauchst und ob es sich beim Vorgang um einen Zu- oder Abgang handelt, also ob das Konto vermehrt oder vermindert wird. Bei Aktivkonten werden Zugänge im Soll und Abgänge im Haben gebucht, bei Passivkonten Zugänge im Haben und Abgänge im Soll.
  • Es gibt einfache und zusammengesetzte Buchungssätze. Bei den zusammengesetzten Buchungssätzen sind mehr als zwei Konten betroffen.
  • Hier findest du einige Videos, in denen nochmal alles Wichtige zum Thema Buchungssätze erklärt wird.

Buchungssätze bilden: So geht’s!

  1. Überlege zuerst: Welcher Geschäftsfall liegt vor?
  2. Wähle dann anhand deines Kontenplans die Konten aus, die diesen Geschäftsfall betreffen.
  3. Bestimme danach die Kontenarten, also Aktiv- oder Passivkonto.
  4. Darauf folgend überlege dir, ob der Geschäftsfall zu einem Zu- oder Abgang führt.
  5. Bestimme anschließend die Kontoseite: Soll oder Haben?
  6. Im letzten Schritt führst du die Buchung durch: “Soll/Haben” (sprich: Soll an Haben)

Beispiele für einfache Buchungssätze

  • Du zahlst Bargeld in Höhe von 300 Euro auf dein Konto ein: Bank/Kassa 300,-, da Bank ein Aktivkonto ist, das einen Zugang erfährt.
  • Ein Unternehmer kauft Rohstoffe in Höhe von 2500 Euro und bezahlt diese bar: Rohstoffe/Kassa 2500,-.
  • Du überweist das Gehalt in Höhe von 1500 Euro an deine Mitarbeiterin: Gehalt/Bank 1500,-.
  • Du erhältst 700 Euro Mieteinnahmen in bar: Kassa/Mietertrag 700,-.

Digitalisierung des Finanzwesens durch Fintech

Was versteht man unter Fintech? Zu Fintech zählen technologisch entwickelte Innovationen im Finanzwesen. Finanzdienstleistungen werden dabei mit neuen Technologien verknüpft. Viele Start-ups beschäftigen sich damit und sind überaus erfolgreich. Dank Fintech können viele Abläufe erleichtert werden. Beispiele dafür sind das Onlinebanking, online Buchhaltungssoftwares oder die Möglichkeit, via Apple Pay einfach mit dem Smartphone zu bezahlen. Auch die Kund*innenberatung einer Bank mittels Videochat zählt zum Fintech, genauso wie Geschäftskonten mit Buchhaltung, genauer gesagt smarte Geschäftskonten mit integrierter Buchhaltung. Der Mehrwert einer solchen Lösung ist gewaltig, da so die langwierigen und zeitaufwendigen Abläufe rund um die Buchhaltung, wie zum Beispiel das Bilden von Buchungssätzen, automatisiert oder zumindest vereinfacht werden können. 

Iris Preißler
Iris Preißler
Iris Preißler
Iris studiert Angewandte Sprachwissenschaft und hob davor eine Zeit lang als Flugbegleiterin ab. Wieder auf dem Boden angekommen, schreibt sie neben ihrem Masterstudium und ihrer Tätigkeit als Lektorin Texte für everbill. Ihre Liebe für die Sprache und Wörter helfen ihr dabei.

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