Diese Berufe sind von der Umsatzsteuer befreit

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Welche Berufe sind von der Umsatzsteuer befreit? Was ist eine echte und unechte Befreiungen von der Umsatzsteuer? Wir klären dich auf.

Wer ist in Österreich von der Umsatzsteuer befreit?

Zunächst einmal: Wer und was unterliegt der Umsatzsteuer?

  • Lieferungen und Leistungen, die ein Unternehmer im Inland gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens ausführt
  • der Eigenverbrauch und
  • der Erwerb von Waren aus dem Ausland

Dann: Das Umsatzsteuergesetz (UStG) unterscheidet zwischen echten und unechten Steuerbefreiungen. Bei einer echten Steuerbefreiung kannst du dich Vorsteuerbeträge vom Finanzamt zurückholen – trotz Befreiung von der Umsatzsteuer. Bei der unechten Befreiung ist diese Möglichkeit hingegen nicht gegeben.

Wann ist die Abgabefrist für die Steuererklärungen für Kleinunternehmer?

Für Kleinunternehmer in Österreich variieren die Fristen für die Abgabe der Steuererklärungen je nach Abgabemethode. Wenn die Erklärung elektronisch eingereicht wird, ist der Stichtag der 30. Juni des folgenden Jahres. Bei Einreichung in Papierform ist der Stichtag der 30. April des folgenden Jahres. Kleinunternehmer müssen Steuererklärungen abgeben, wenn ihr jährlicher Umsatz 35.000 EUR übersteigt.

Berufs-Beispiele für echte und unechte Umsatzsteuerbefreiungen

Während vor allem Exporte ins Ausland “echt” von der Umsatzsteuer befreit werden, sind praktisch alle Geld- und Bankumsätze sowie Immobiliengeschäfte, ärztliche Leistungen und sonstige Unternehmensumsätze unter der Kleinunternehmerregelung “unecht” befreit.

Betroffen von einer unechten Umsatzsteuerbefreiung sind daher vor allem folgende Berufsgruppen:

  • Kleinunternehmer bis 30.000 Euro (brutto) Jahresumsatz
  • Ärzte
  • Zahnärzte
  • Psychotherapeuten
  • Hebammen
  • Vermögensberater
  • Versicherungsmakler und –agenten
  • Trafikanten

Wie musst du kommunizieren, dass du von der Umsatzsteuer befreit sind?

Ihre Rechnungen und Honorarnoten müssen in jedem Fall auf die Umsatzsteuerbefreiung hinweisen. Auf die gesetzliche Bestimmung kannst du verzichten. Etabliert hat sich eine Formulierung wie diese:

„Umsatzsteuerfrei aufgrund der Kleinunternehmerregelung“

Andere Berufsgruppen sollten auf die jeweilige Regelung hinweisen:

Befreit sind die Umsätze aus der Tätigkeit als…

  • Arzt (im Sinne des Ärztegesetzes 1998, BGBl. I Nr. 169/1998),
  • Zahnarzt oder Dentist (im Sinne des Zahnärztegesetzes, BGBl. I Nr. 126/2005),
  • Psychotherapeut (im Sinne des Psychotherapiegesetzes, BGBl. Nr. 361/1990;
  • Gesundheitspsychologe und klinischer Psychologe im Sinne des Psychologengesetzes, BGBl. Nr. 360/1990),
  • Hebamme (im Sinne des Hebammengesetzes, BGBl. Nr. 310/1994),
  • freiberuflich Tätiger im Sinne des § 35 Abs. 1 Z 1 iVm § 11 Gesundheits- und Krankenpflegegesetz (GuKG), BGBl. I Nr. 108/1997,
  • freiberuflich tätiger Heilmasseur (im Sinne des § 45 Z 1 iVm § 29 Medizinischer Masseur- und Heilmasseurgesetz (MMHmG), BGBl. I Nr. 169/2002.

Wichtig: Vergiss auf einen derartigen Hinweis, schulde dem Finanzamt den Steuerbetrag, ohne die Vorsteuer abziehen zu dürfen.

Was sind die aktuellen Steuersätze für die Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer)?

Die aktuellen Steuersätze für die Umsatzsteuer in Österreich sind wie folgt:

  • Der reguläre Mehrwertsteuersatz beträgt 20% und gilt für die meisten Waren und Dienstleistungen.
  • Ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz von 10% gilt für bestimmte Dienstleistungen und die Lieferung bestimmter Artikel, wie Lebensmittel, Bücher und Medikamente.
  • Ein weiterer ermäßigter Mehrwertsteuersatz von 13% gilt unter anderem für lebende Tiere, Pflanzen, sowie Theater- und Kinokarten.
  • In den ehemaligen Zollausschlussgebieten Jungholz und Mittelberg wird ein spezieller ermäßigter Mehrwertsteuersatz von 19% angewendet.

Diese Sätze sind entscheidend für die Berechnung von Brutto- und Nettobeträgen in Transaktionen, die der Mehrwertsteuer unterliegen.

Wann ist die Abgabefrist für die Steuererklärungen für Kleinunternehmer?

Die Voranmeldezeiträume für die Umsatzsteuer in Österreich variieren je nach dem Jahresumsatz des Vorjahres. Unternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu 100.000 EUR müssen sich quartalsweise voranmelden. Im Gegensatz dazu müssen Unternehmen mit einem Jahresumsatz über 100.000 EUR eine monatliche Voranmeldung durchführen.

Wie entsteht die Steuerschuld unter Soll-Besteuerung und Ist-Besteuerung?

Die Freigrenze und Spekulationsfrist regeln die steuerliche Behandlung privater Verkäufe. In Österreich liegt die Freigrenze bei 1000 Euro pro Jahr, darüber hinausgehende Gewinne sind steuerpflichtig. Verkäufe können auf mehrere Jahre verteilt und der Marktwert realistisch eingeschätzt werden, um die Freigrenze nicht zu überschreiten. Die Spekulationsfrist beträgt für Immobilien zehn Jahre, für andere Gegenstände gibt es keine feste Frist. Wichtig sind der Nachweis des Besitzes und die Beachtung spezieller Regelungen. Sorgfältige Planung und Dokumentation helfen, Steuerlasten zu vermeiden und finanzielle Auswirkungen zu optimieren.

Dominik Stelzig
Dominik Stelzig
Dominik Stelzig
Dominik ist Creative Director im Bereich Content in der namhaften Agentur Blue Monkeys. Er ist Blogger, Buchautor, Marketer und angehender Psychotherapeut mit Schwerpunkt auf Unternehmensberatung. Seine Fachgebiete sind holistische Konzepte im Digitalbereich. Ob Suchmaschinenoptimierung, Social Media oder Ads - er will begeistern, nicht bloß verkaufen.

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