Als Unternehmer einen Kredit beantragen – Das gilt es zu beachten

Kredit beantragen als Unternehmer

Die Selbständigkeit hat viele Vorteile: Du bist dein eigener Chef und kannst somit deine eigenen Ideen umsetzen. Doch sobald es um teure Anschaffungen geht, für die ein Kredit nötig ist, kann es schwierig werden. Dieser Beitrag liefert dir Tipps und Tricks, die dir helfen, als Unternehmer einen Kredit zu beantragen. Damit der dringend benötigte Geldsegen in greifbare Nähe rückt.

Als Unternehmer einen Kredit beantragen – Mögliche Hindernisse

Als Selbständiger kannst du dir deine Zeit selbst einteilen. Wenn es jedoch um Geld geht, ist es um deine Freiheit oftmals geschehen. Benötigen Selbständige Kredite, haben sie es oft schwerer als Angestellte, da jede Menge Auflagen und Voraussetzungen zu erfüllen sind.

Folgende Punkte solltest du beachten, wenn du als Unternehmer einen Kredit beantragen möchtest:

1. Die größte Hürde bei einem Kreditantrag stellen die fehlenden Einkommensnachweise dar. Banken verlangen Sicherheiten, um das Geld auch wirklich zurückgezahlt zu bekommen. Da Selbstständige in vielen Fällen aber kein regelmäßiges Einkommen vorweisen können, ordnen Kreditgeber diese Berufsgruppe in die Kategorie Risikogruppe ein. Besonders schwer haben es Berufsanfänger oder Gründer, denn sie können weder Daten noch Erfahrungen vorlegen und gehen lediglich nach vagen Prognosen vor.

2. Der nächste entscheidende Punkt ist die Branche, in der du selbständig tätig bist. Ärzte haben zum Beispiel weniger Probleme Kredite zu bekommen als Handwerker oder Künstler.

3. Sicherheit ist nicht gleich Sicherheit. Da das Einkommen von Selbstständigen oft nicht genug Sicherheit für die Vergabe eines Kredits gibt, werden Personen- und Sachsicherheiten hinzugezogen. Eine Personensicherheit ist mit einer Bürgschaft gleichzustellen, die die nötige Bonität herstellt. Sachsicherheiten sind zum Beispiel Immobilien, Kapitallebensversicherungen, Aktien sowie Maschinen oder Fahrzeuge.

Welche Kredite gibt es für Selbständige?

Für geschäftliche Zwecke kommen folgende Kreditarten für deutsche Selbstständige in Frage:

  • Firmenkredit: Die unterschiedlichen Kreditanbieter bieten oftmals eigene Kreditformen für Selbstständige an, die zum Beispiel der Anschaffung von Maschinen oder Fahrzeugen dienen.
  • Betriebsmittelkredit: Hiermit können Waren oder Material eingekauft oder finanzielle Engpässe überwunden werden. Ähnlich wie bei einem Dispo entstehen relativ hohe Zinsen.
  • Investitionskredit: Um Investitionsgüter anzuschaffen, kannst du diese Kreditform wählen. Sie dient der Vergrößerung und Wertsteigerung des Unternehmens, zum Beispiel durch die Anschaffung von Maschinen. Durch die Zweckgebundenheit gibt es deutlich bessere Zinsen.
  • Förderkredit der KfW-Bankengruppe: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist eine nationale Förderbank, die sich unter anderem auch um die Förderung von Existenzgründern und des Mittelstands kümmert. Es gibt spezielle Gründerkredite und Unternehmerkredite, die zu günstigen Zinssätzen und teils mit tilgungsfreien Anfangszeiten vergeben werden.
  • Staatliche Mikrokredite: Unternehmerische Tätigkeiten werden auch vom staatlichen Mikrokreditfonds Deutschland finanziert. Im Rahmen eines Erstkredits können zwischen 1.000 und 10.000 Euro bezogen werden. Bei regelmäßiger Tilgung in den ersten sechs Monaten kann sogar ein weiterer Kredit beantragt werden – allerdings darf das Gesamtvolumen 25.000 Euro nicht überschreiten.
  • Fördermöglichkeiten des Bundes und der Länder: Bund und Länder bieten verschiedene Kreditprogramme, um Selbstständige finanziell zu unterstützen.

Voraussetzungen für die Kreditvergabe an Selbständige

So schwierig es auch klingt, mit einigen Tipps kannst du als Unternehmer deine Chancen auf Kreditbewilligung deutlich steigern. Folgende Maßnahmen helfen bei der Umsetzung:

1. Zwingend notwendig ist es, die Geschäftsunterlagen komplett vorlegen zu können. Dazu gehören die Einkommensteuerbelege der letzten drei Jahre, eine Gewinn- und-Verlust-Rechnung, eine aktuelle Übersicht über die laufenden Kosten und eine betriebswirtschaftliche Auswertung. Grundsätzlich ist ein positiver Zahlentrend in den letzten drei Jahren eine gute Basis. Wenn du noch keine 36 Monate selbstständig bist, fällst du unter die Existenzgründer und benötigst bei der Kreditbeantragung zudem einen Businessplan und einen detaillierten Lebenslauf.

2. Eine positive Bonität hilft ungemein auf dem Weg zu einem Kredit. Es sollte kein negativer SCHUFA-Score vorliegen. Dazu zählt unter anderem, dass Verbindlichkeiten immer rechtzeitig beglichen werden.

3. Wenn du Sicherheiten bei einem Kreditantrag vorweisen kannst, bist du klar im Vorteil. Entweder Sachsicherheiten, wie z. B. Risikolebensversicherungen oder Immobilien, oder Personensicherheiten in Form eines Bürgen. Geschäftliche Investitionen bedeuten zudem meist einen Mehrwert für das Unternehmen und können beim Geldgeber einen Vorteil darstellen.

Fazit

Die Gruppe der Selbstständigen stellt für Banken und Kreditgeber sicherlich eine eigene Kategorie dar. Es gibt viel zu beachten. Dabei ist eine gute Vorbereitung in allen Bereichen von großer Bedeutung. Dazu gehört es auch, sich im Vorfeld über die verschiedenen Kreditarten und die dazugehörigen Konditionen zu informieren. Ob online über einen Kreditrechner oder bei der Hausbank im persönlichen Gespräch – in jedem Fall solltest du mehrere Angebote und Möglichkeiten vergleichen.

Wie du deine Kreditkosten steuerlich absetzen kannst, erfährst du hier.

Theres Preißler
Theres Preißler
Theres Preißler
Theres hat Anthropologie studiert und ist seit ihrer Kindheit leidenschaftliche Texterin. Während sie als Mädchen Pferdegeschichten schrieb, nutzt sie ihre Kreativität und Know-How heute, um der everbill Community wertvollen Content zu bieten. Egal ob es um Tipps & Tricks bezüglich Finanzen, Gründung oder Recht geht, sie gibt ihr für Unternehmer interessantes Wissen in Form von informativen Beiträgen weiter.

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