“Think Big und Go India” – Christoph Brodowicz für everbill

"Think Big und Go India" - Christoph Brodowicz für everbill in indien

“Think Big und Go India” – Das Potential des globalen Wachstumsmotors Indien für Österreichische Unternehmen

Christoph Brodowicz ist Managing Partner der Boutique Unternehmensberatung Value3 Advisory, mit Spezialisierung auf Beratung im Risikomanagement, Investment Advisory, Professional Training sowie End to End Market Entry Support für die Märkte Indien und Südostasien. In diesem Gastbeitrag berichtet er darüber, wie Indien am besten Weg ist, der global führende Hub für Innovation und Start-ups zu werden und wie heimische KMU davon profitieren können.

It always seems impossible until it’s done.
– Nelson Mandela.

In nur wenigen Tagen findet nach 2015 zum zweiten Mal der “Wings for Life” World Run in 33 Ländern statt. Um den ganzen Erdball verteilt wird eine Vielzahl an Läufern am 8. Mai um 13:00 MEZ exakt zur gleichen Zeit dieses Rennen starten. Das gemeinsame Ziel ist nicht die Ziellinie, sondern Querschnittslähmung eines Tages heilbar zu machen – „Wir laufen für alle, die es nicht mehr können.“ Alle eingenommenen Startgelder gehen an die Wings for Life Stiftung, im letzten Jahr waren es bemerkenswerte 4,2 Millionen Euro.

Was das nun mit Unternehmertum oder globaler Expansion zu tun hat, mag sich der ein oder andere nun berechtigterweise fragen. Die Wings for Life Stiftung wurde von Red Bull Gründer und dem mittlerweile reichsten Österreicher, Dietrich Mateschitz, ins Leben gerufen. Einer der erfolgreichsten österreichischen Unternehmer hat in den letzten 30 Jahren ein globales Imperium, welches sich mittlerweile über mehr als 160 Länder erstreckt, aufgebaut. In diesem geht es wie man sieht nicht mehr nur um Engergy Drinks. Der Weg dorthin war ein langer und er begann mit einer entscheidenden Begegnung: Der Grundstein für die Erfolgsgeschichte von Dietrich Mateschitz und Red Bull wurde 1984 in Hong Kong gelegt. Dort lernte Mateschitz seinen thailändischen Geschäftspartner kennen und erkannte zu dieser Zeit eine Marktlücke zwischen dem asiatischen und dem europäischen Markt. Entgegen einer Vielzahl an Ratschlägen, warum sein Vorhaben kein Potential haben sollte, verfolgte er seine Vision, welche er durch das lokale Markt Know-how verfeinert hatte, mit größtem Enthusiasmus. Der Rest ist eine Geschichte, die wir alle kennen…

Indiens Potential –Daten und Fakten

India ist nicht gleich Indien. Indien ist ein Land mit einer Bevölkerung von rund 1,3 Milliarden, welche sich über 29 Staaten verteilt, in welchen wiederum mehr als 100 verschiedene Sprachen gesprochen werden. Entsprechend macht es Sinn, Indien eher als einen Kontinent anzusehen, als nur als ein Land wie jedes andere. Indien ist ein Land mit einer unglaublich reichen Kultur und Vielfalt. Auch aus ökonomischer Perspektive erfüllt Indien die notwendigen Voraussetzungen, um wie von vielen Ökonomen vorhergesagt, der globale Wachstumsmotor der nächsten Jahrzehnte zu sein.
Indien besitzt eine der jüngsten Bevölkerungen weltweit, 65% der 1,3 Milliarden sind unter 35, und ein Großteil dieser bestens ausgebildet. Durch die große und weiter wachsende Bevölkerung ist eine stabile lokale Nachfrage in verschiedensten Sektoren sichergestellt.
In Kombination mit dieser enormen Arbeiterschaft, ist auch die teils mangelnde Infrastruktur, welche schnell auf Vordermann gebracht werden muss, ein Wachstumsmotor anstatt ein Hindernis. Durch wichtige und gezielt langfristige Maßnahmen der neuen Regierung wurde der Grundstein für die indische Wachstumsstory der nächsten Jahrzehnte bereits erfolgreich gelegt.

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Gezielte Regierungsinitiativen als Fundament der Indischen Wachstumsstory

Seitdem die neue Regierung Indiens unter der Führung des visionären Ministerpräsidenten, Narendra Modi, im Mai 2014 in Kraft trat, wurden einige landesweite und wegweisende Initiativen in die Tat umgesetzt. Diese sollten Indien zur globalen Weltmacht der Wirtschaft von morgen zu machen. “Make in India” und “Start-up India” sind bloß zwei Beispiele der Vielzahl an Programmen.

Make in India Programm

In der jüngeren Geschichte stellt das “Make in India” Programm die größte Initiative einer Nation im Produktionsbereich dar.
Vor einigen Jahren, genauer gesagt 2013, stand Indien am Rande des wirtschaftlichen Scheiterns. Die bis dahin “gehypte” Emerging Markets Blase war geplatzt und der rosige Ausblick für die BRICS Staaten war Vergangenheit. Der Premierminister, Narendra Modi, reagierte jedoch rechtzeitig und initiierte eine Zusammenstellung an landesweiten Programmen.

“Make in India” ist eines dieser Programme, welches im September 2014 gestartet wurde. Es handelt sich hierbei um eine weitreichende Überarbeitung von Prozessen und Richtlinien sowie eine neue Weichenstellung der indischen Regierung, um ausländische Investitionen zu erleichtern. Es geht darum Innovation und Skill Development zu fördern sowie notwendige Infrastruktur-Einrichtungen für Produktionsunternehmen auf global führende Standards zu bringen.

Das ambitionierte Ziel ist es, den Beitrag des produzierenden Gewerbes zum BIP von aktuell 17% bis 2020 auf 25% zu heben. In den nächsten Jahren soll Indien die global bevorzugte Destination für Produktionsbetriebe werden. Die drei Eckpfeiler, um diese Vision in die Tat umzusetzen sind:

  • Deregulierungen und Vereinfachungen der Geschäftsführung für Unternehmen
  • Verbesserung der Infrastruktur und Erstellung von Industriekorridoren
  • Förderung von ausländischen Direktinvestitionen (FDI)

Einer der besten Indikatoren: Die Öffnung einer Vielzahl an Industriesektoren für höhere ausländische Direktinvestitionen stellt einen zukunftsweisenden Prozess dar. Kapitalflüsse nach Indien haben seit der Reform an Dynamik gewonnen. Indien hat bereits China als das Nummer 1 Zielland für ausländische Direktinvestitionen überholt. Im Jahr 2015 flossen 63 Milliarden USD nach Indien. Weiters verbesserte sich das Land, seit die Modi Regierung den neuen Kurs eingeschlagen hat, um 19 Plätze im „Ease of Doing Business Ranking“ der Weltbank.

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Indien ist am besten Weg der global führende Hub für Innovation und Start-ups zu werden

Am Unabhängigkeitstag im letzten Jahr, dem 15. August 2015, verkündete Narendra Modi die Initiative “Start-up India”, welche im Jänner diesen Jahres in der Hauptstadt Neu Delhi offiziell startete. Die langfristig angelegte Initiative zielt darauf ab Indien in eine Nation von Innovationsführern zu transformieren. Durch beschränkte Möglichkeiten im Bezug auf Mentoring und Finanzierung, stoßen aktuell Start-ups oft an unüberwindbare Grenzen, und können ihr Potential daher nicht zu 100 % ausschöpfen. Die „Start-up India“ Initiative setzt genau hier an. Im Laufe der nächsten Jahren soll ein beispielloses Ökosystem, bestehend aus Start-ups, indischen und ausländischen VCs, Angel Investoren, Finanzinstituten, Inkubatoren, Beratern, Industrieunternehmen, Universitäten, R & D Institutionen, regierungsnahen Institutionen sowie entsprechender Infrastruktur geschaffen werden. Dieses Ökosystem wird das notwendige Rückgrat darstellen, um Start-ups ein nachhaltiges Wachstum zu ermöglichen, Innovation zu fördern und umfassende Arbeitsplätze zu schaffen.

Die drei Eckpfeiler des “Start Up India” Aktionsplans sind:

  • Vereinfachung und Unterstützung

Hier geht es vorwiegend um Verringerung der regulatorischen Belastung für Start-ups, Vereinfachung der notwendigen Interaktion mit der Regierung sowie Sicherstellung eines effizienten Wissensaustausch und hoch qualitativen Intellectual Property Services.

  • Finanzierung und steuerliche Anreize

Durch verschiedene Steuerbefreiungen und die Schaffung eines Fonds, welcher in eine Vielzahl an Sektoren investiert, werden Start-ups aus finanzieller Sicht unterstützt.

  • Industrie-Hochschul Partnerschaften und Inkubatoren

Es werden Innovations Center, Research Parks und Inkubatoren in ganz Indien geschaffen, zu einem Großteil von der öffentlichen Hand finanziert, und vom privaten Sektor geführt.

Aktuelle Zahlen zeigen, dass Indien auch hier am richtigen Weg ist. Indien ist einer der am schnellsten wachsenden Start-up Ökosysteme in Asia-Pacific. Bereits heute ist es das weltweit zweitgrößte Ökosystem nach China, gemessen an Transaktionsgrößen sowie Anzahl an Transkationen.

Welche Chancen bestehen für Österreichische Unternehmen und Start-Ups?

“Opportunities don’t happen, you create them.”

Erfolgsgeschichten wie die von Dietrich Mateschitz und Red Bull zeigen einige unerlässliche Bestandteile auf, welche notwendig sind um Geschäftsmodelle zu skalieren:

      • Große und globale Schritte wagen, nicht nur klein und lokal denken
      • Die Führer- und Vorreiterrolle übernehmen und offen für sich bietende Möglichkeiten sein
      • Langfristige Ausrichtung und Kooperation mit vertrauenswürdigen Partnern pflegen

Für österreichische Unternehmen und Start-ups kann der “India Case” eine solche Möglichkeit sein, als Vorreiter den globalen Wachstumsmarkt der Zukunft zu nützen und sich so einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der lokalen Konkurrenz zu verschaffen. „Go West“ war gestern, „Go East“ ist die Zukunft.

Natürlich gibt es keinen “One-Fits-All” Ansatz, um bei einer derartigen Expansion erfolgreich zu sein. Der Schritt in einen aufstrebenden Markt wie Indien zu expandieren birgt natürlich auch verschiedene Risiken. Eine sorgfältige Berücksichtigung der Vielfältigkeit des Landes, kulturelle Sensibilität, tiefgreifende Analyse sowie Kooperationen mit den richtigen Partnern sind sicherlich der Schlüssel zum Erfolg.

Wie schon der Tennisspieler Arthur Ashe sagte…
“Start where you are. Use what you have. Do what you can.”

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Christoph Brodowicz bei Value3 Advisory

Bei Value3 unterstützen wir österreichische Unternehmen und Start-ups diese langfristigen Wachstumschancen zu ergreifen und nach Indien und Südostasien zu expandieren. Unser Management Team arbeitet aktiv mit Start-up Inkubatoren und ist Teil des Auswahlgremiums in globalen Start-up Wettbewerben. Unser Verständnis der lokalen Kultur und Marktgegebenheiten sowie unser breites Netzwerk an lokalen Partnerunternehmen und Kontakten in Industrie und im staatlichen Dienst, ermöglichen es uns, unsere Kunden entlang des gesamten Market Entry Prozess zu unterstützen.

Wie können wir unsere Kunden unterstützen?

Unser Service beginnt mit einer Analyse der Chancen für Ihr Unternehmen. Transition Services werden angesetzt, sobald die Entscheidung für eine Expansion getroffen wurde. Als erledigt sehen wir unser Werk erst bei laufendem lokalen Marketing- und Management Support an.

“Well done is better than well said.”

Christoph Brodowicz
Christoph Brodowicz
Christoph Brodowicz
Christoph ist Managing Partner der Boutique Unternehmensberatung Value3 Advisory. Value3 ist spezialisiert auf Beratung in Risikomanagement Themen, Investment Advisory, Professional Training, sowie End to End Market Entry Support für die Märkte Indien und Südostasien.

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