Deckungsbeitrag: Was du darüber wissen solltest

Der Deckungsbeitrag

Der Deckungsbeitrag ist ein wichtiger Begriff aus der Kosten- und Leistungsrechnung. Doch was bedeutet dieser? Wie setzt er sich zusammen und wie wird er berechnet?

Deckungsbeitrag: alles, was du wissen solltest

  • Was ist der Deckungsbeitrag?
  • Wie wird der Deckungsbeitrag berechnet?
  • Stückdeckungsbeitrag und Gesamtdeckungsbeitrag
  • Anwendung

Was ist der Deckungsbeitrag?

Der Deckungsbeitrag (DB) ist ein wichtiger Begriff aus der Kosten- und Leistungsrechnung (KLR). Er definiert die Differenz zwischen den Erlösen und den variablen Kosten und kann für ein Produkt, eine Produktgruppe oder auch eine gesamte Absatzmenge bestimmt werden.

Variable Kosten und Fixkosten

Fixkosten machen einen bestimmten Anteil der Gesamtkosten aus. Sie verändern sich nicht, da sie unabhängig von der aktuellen Auftragslage sind bzw. unabhängig davon, wie viele Produkte angefertigt werden. Beispiele für Fixkosten sind Miete, Löhne für Angestellte, Versicherung, etc.

Im Gegensatz dazu stehen variable Kosten, die sich, abhängig von der Auftragslage, ändern können. Beispiele dafür sind Energiekosten für die Produktion, Provisionen, etc.

Deckungsbeitrag berechnen

Der Deckungsbeitrag wird durch eine Teilkostenrechnung ermittelt, die im Gegensatz zur Vollkostenrechnung steht.

Die Vollkostenrechnung

Bei der Vollkostenrechnung werden alle Kosten auf die Kostenträger, zum Beispiel Produkte oder Dienstleistungen, verrechnet. Ziel ist es, einen kostendeckenden Preis zu ermitteln. Der Verkaufspreis der angebotenen Leistung muss langfristig alle Kosten decken und zusätzlich noch einen Gewinnanteil umfassen.

Eine Vollkostenrechnung am Beispiel eines Eisverkäufers:

Der Umsatz beträgt 1.000 €, die Material- und Fertigungskosten 500 €, die Miete beträgt 250 €. Wir haben also Kosten in Höhe von 750 €. 500 € davon sind variable Kosten. Sie fallen nur an, wenn Eis tatsächlich produziert wird. Die 250 € Miete sind fix.

-> Es ergibt sich also ein Gewinn in Höhe von 250 € bzw. 0,25 € je Kugel bei 1.000 Kugeln Eis (da sowohl Fix- als auch variable Kosten abgezogen wurden)

Die Teilkostenrechnung

Die Teilkostenrechnung verrechnet hingegen nur einen Teil der Gesamtkosten, nämlich die variablen Kosten, auf die Kostenträger, zum Beispiel Produkte oder Dienstleistungen. Die Fixkosten werden außen vor gelassen. Auf diese Weise wird auch der Deckungsbeitrag berechnet, der sich aus dem Umsatz abzüglich der variablen Kosten ergibt.

Übertragen auf das Beispiel des Eisverkäufers bedeutet das: Der Umsatz beträgt 1.000 €, die Material- und Fertigungskosten – variable Kosten – betragen 500 €. Das Ergebnis unserer Teilkostenrechnung ist also der Deckungsbeitrag von 500 € bzw. 0,50 € je Eiskugel.

Wenn wir von unserem Deckungsbeitrag unsere Fixkosten – also die Miete – abziehen kommen wir wieder auf einen Reingewinn in Höhe von 250 € bzw. 0,25 € je Kugel.

Stückdeckungsbeitrag und Gesamtdeckungsbeitrag

Es wird zwischen Stückdeckungsbeitrag und Gesamtdeckungsbeitrag unterschieden.

Der Stückdeckungsbeitrag ergibt sich aus der Differenz von Stückpreis und den variablen Stückkosten. Er gibt Auskunft darüber, wie viel ein Produkt oder eine Dienstleistung pro Einheit zur Deckung der Fixkosten beiträgt.

Beispiel: Eine Tüte Eis mit zwei Kugeln kostet 3 € (Stückpreis), die variablen Stückkosten betragen 1 €. Der Stückdeckungsbeitrag ist somit 2 €.

Der Gesamtdeckungsbeitrag wird berechnet, indem der Stückdeckungsbeitrag mit der Absatzmenge multipliziert wird. Das Ergebnis legt offen, wie viel das Produkt oder die Dienstleistung insgesamt eingebracht haben.

Beispiel: Der Eisverkäufer verkauft an einem Tag 300 Eistüten (Absatzmenge). Der Gesamtdeckungsbeitrag ist somit 600 € (2 € Stückdeckungsbeitrag x 300).

Übersicht über alle Formeln

Hier noch einmal eine kurze Übersicht über alle oben erwähnten Formeln zur Berechnung des Deckungsbeitrags:

Deckungsbeitrag = Umsatz – variable Kosten

Stückdeckungsbeitrag = Verkaufserlös pro Stück – variable Kosten pro Stück

Gesamtdeckungsbeitrag = Absatzmenge x Stückdeckungsbeitrag

Anwendung

Wenn du den Deckungsbeitrag den Fixkosten gegenüberstellst, kannst du auf diese Weise Schlüsse über den erzielten Gewinn bzw. Verlust deines Unternehmens ziehen. Wenn der Deckungsbeitrag größer als deine Fixkosten ist, wird ein Gewinn erwirtschaftet, da mehr eingenommen als ausgegeben wird. Ist der Deckungsbeitrag kleiner als die Fixkosten, entsteht ein Verlust. Entspricht der Deckungsbeitrag genau den Fixkosten, handelt es sich um die Gewinnschwelle, auch Break-Even-Point genannt.

Den Deckungsbeitrag kannst du außerdem heranziehen, um festzustellen, welche Produkte besonders rentabel sind, welche eher Ladenhüter und welche eventuell aus dem Sortiment genommen werden sollten.

Weiters kann der Deckungsbeitrag zur Preisfindung dienen. Im Zusammenhang damit steht die sogenannte Break-Even-Analyse, mit der die Wirtschaftlichkeit einer Geschäftsidee oder eines Produkt bewertet wird. Dafür wird unter Heranziehen folgender vier Faktoren berechnet, unter welchen Bedingungen ein Gewinn erzielt wird:

  1. Absatzmenge des Produkts oder der Dienstleistung
  2. Preis
  3. Variable Kosten
  4. Fixe Kosten

Bei der Break-Even-Analyse werden drei Faktoren als gegeben betracht, während für den vierten Faktor der Wert berechnet wird, bei dem der Gewinn gleich Null ist (Gewinnschwelle). Da Fixkosten und variable Kosten meist schwer zu beeinflussen sind, wird der Break-even entweder für die notwendige Absatzmenge oder den mindestens zu erzielenden Preis berechnet. Das Ergebnis stellt dann entweder die Anzahl der Produkte oder Dienstleistungen dar, die mindestens in einem bestimmen Zeitraum verkauft werden muss, um gerade einen Gewinn zu erzielen, oder den Mindestpreis, der erzielt werden muss, damit es gerade zu einem Gewinn kommt.

Noch Fragen?

Du hast noch Fragen zum Deckungsbeitrag bzw. der Errechnung dessen? Dann zögere nicht, uns ein Kommentar zu hinterlassen oder schreib uns an unter: info@everbill.com

Michael Kunz
Michael Kunz
Michael Kunz
Michael ist Co-Founder und CEO von everbill. Als Gründer und Geschäftsführer hat er über die Jahre viel Erfahrung gesammelt. Expertise, die er im everbill Magazin weitergibt, um Ihnen den Business-Alltag zu erleichtern.

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