Lebenslanges Lernen: Man lernt nie aus – Gastbeitrag von Mag. Barbara Covarrubias Venegas

titelbild everbill Covarrubias

Lesen Sie im Gastbeitrag von unserer Neukurs Expertin Mag. Barbara Covarrubias Venegas, warum gerade ältere ArbeitnehmerInnen unsere Zukunft sichern werden.

Lebenslanges Lernen für ArbeitnehmerInnen:

  • Die Gesellschaft steht vor einem Wandel
  • Weiterqualifizierung älterer Arbeitnehmer wird immer wichtiger
  • Ganzheitliche betriebliche Weiterbildung ist essentiell

Die Gesellschaft steht vor einem Wandel

Unsere Gesellschaft altert. Damit gewinnen ältere ArbeitnehmerInnen zunehmend an Bedeutung. Kenntnisse und Fähigkeiten, die auf dem aktuellen Stand sind, können also nicht befriedigt werden, wenn man nur auf Neuzugänge vom Arbeitsmarkt setzt. Gleichzeitig erfolgt eine Beschleunigung des technischen und organisatorischen Wandels.

Damit geht fachspezifisches Wissens verloren, da der Wert einmal erreichten Könnens und Wissens rascher verfällt. Das Problem ist, dass sich der technologische Wandel immer schneller vollzieht, Wissen sich immer schneller vermehrt; aber neues Wissen nicht nur durch junge Menschen in die Unternehmen eingebracht werden kann.

Ältere Arbeitnehmer werden immer wichtiger

Die Weiterqualifizierung älterer Arbeitnehmer wird immer wichtiger. Statistiken zeigen jedoch, dass die Teilnahme an beruflicher Weiterbildung ab dem sechsten Lebensjahrzehnt stark sinkt. Der altersgerechten Gestaltung von Weiterbildung kommt ein hoher Stellenwert zu.

Eine zentrale Stellung in der Weiterbildung älterer ArbeitnehmerInnen nimmt die Verbindung von Arbeit und Lernen ein. Studien zeigen, dass ältere ArbeitnehmerInnen nicht schlechter, sondern anders als jüngere KollegInnen lernen. Insbesondere zeigt sich das darin, dass das Lernpensum konzentrierter erlernt wird; was jedoch auch mehr Zeit in Anspruch nimmt.

Ganzheitliche betriebliche Weiterbildung ist essentiell

Wir stehen vor der Herausforderung, informelles Wissen und formelles Wissen zu sichern und zu lehren. Von einer ganzheitlichen betrieblichen Weiterbildung kann erst dann gesprochen werden, wenn es gelingt, das informelle bzw. Erfahrungslernen mit formellem, organisiertem Lernen zu verbinden.

Formelles Lernen ist auf die Vermittlung festgelegter Lerninhalte in organisierter Form ausgerichtet.

Informelles Lernen hingegen kann auch als Lernen aus Erfahrungen bezeichnet werden. Das heißt, es gibt kein vorgegebenes Lernziel, welches mit bestimmten Methoden verfolgt wird.

Lernen entsteht direkt aus dem Arbeitsprozess. Auch heute noch beschränkt sich vor allem im Produktionsbereich die arbeitsbezogene Weiterbildung auf repetitive Teilaufgaben. Innovative Methoden wie zum Beispiel Qualitätszirkel, Austauschprogramme, Job-Rotation oder Lernstätten werden nur in zwei bis fünf Prozent der Unternehmen angewendet!

Kurz zusammengefasst:

Ältere Arbeitnehmer werden immer wichtiger, diese sind aber selten auf dem aktuellen Stand der Technik. Gleichzeitig gibt es immer weniger Neuzugänge von Jungen. Mit der Pensionierung Älterer geht Wissen verloren. Die Herausforderung ist, informelles Wissen Älterer und formelles Wissen Jüngerer zu sichern und zu lehren. Ältere lernen gleich gut wie Junge, allerdings anders. Qualitätszirkel, Austauschprogramme, Job-Rotation und Lernstätten sind zeitgemäße Formen der Weiterbildung.

Über Mag. Barbara Covarrubias Venegas:

Barbara Covarrubias Venegas ist als Forscherin und Lektorin am Institut für Personal & Organisation an der FH Wien tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte fokussieren u.a. auf Themen der Altersdiversität und ihre Auswirkung(en) auf Organisationen, Internationales Personalmanagement und Interkulturelles Management. Des Weiteren leitet sie das Forschungs- und Lehrteam HR Progress und untersucht HR Kompetenz Modelle im internationalen Vergleich.

Barbara Covarrubias ist Vorsitzende von SIETAR Austria und Head of Communication von SIETAR Europa (Society for Intercultural Education, Training and Research).

Mehr Infos und spannende Videos zum Thema “Personal und Führung – Generationen: Chancen und Risiken managen” finden Sie hier.

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